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Venezuela zu unterstützen bedeutet, für die Emanzipation Lateinamerikas zu kämpfen

Es gibt Tage, die dazu bestimmt sind, das Schicksal der Völker zu verändern. Es gibt Männer, die dabei die treibende Kraft sind und ein Vermächtnis hinterlassen, das auch der Lauf der Zeit nicht löschen kann. Es gibt Momente, in denen die Umarmung zweier Träumer über diese Tatsache als solche hinausgeht und das Erscheinungsbild der Völker zu verwandeln beginnt.
 
Vor 22 Jahren begegneten sich Hugo Chávez und Fidel Castro. Ersterer war von der Geste dessen beeindruckt, den er als seinen Mentor ansah. Der Zweite sah wie ein vorausschauender Vater in dem Jüngeren die Hoffnung auf den Wandel. Gemeinsam schufen sie ein Projekt, das nach 12jährigem Bestehen vertieft werden muss angesichts der gegenwärtigen Situation, in der die progressiven Prozesse, speziell der von Chávez in Venezuela begonnene, bedroht werden.
 
„Dringend ergeht heute der Aufruf an alle Völker Lateinamerikas und der Karibik, Solidarität mit diesem bolivarischen, antiimperialistischen und unermesslich generösen Venezuela zu üben, dem wir so dankbar sind und das gegenwärtig Opfer einer großen Belagerung und einer Feindseligkeit ohnegleichen vonseiten der Kräfte ist, die dem Fortschritt in unserer Region historisch stets feindlich gegenübergestanden haben“ sagte der Präsident des Staats- und des Ministerrats, Armeegeneral Raúl Castro, auf dem Festakt anlässlich dieses Jahrestages, der in Havanna stattfand. Denn „Venezuela in einer Zeit der Offensive der Oligarchien, des Imperialismus und des Neoliberalismus zu unterstützen, bedeutet auch, für die volle Emanzipierung und die Integration Lateinamerikas und der Karibik zu kämpfen“, erklärte der kubanische Präsident im Kongresspalast.
 
In dieser Zeit der Schwierigkeiten und wachsenden Herausforderungen komme es auf Solidarität, Abstimmung der Ideen und Einheit der Aktion an. Im Sinne der Ideen der Unabhängigkeitskämpfer wiesen uns Fidel und Chávez mit ihrem unvergänglichen Beispiel den Weg. „Uns allen kommt es zu, aus ihrem Vermächtnis den unbesiegbaren Schützengraben für die Verteidigung des Amerikanischen Vaterlandes zu machen“, sagte Raúl.
 
Der derzeitige Präsident der Heimat von Bolívar, Nicolas Maduro, der das Werk von Chávez fortsetzt, dankte Raúl, den er als „großen Bruder und Beschützer aller Revolutionäre und Inhaber einer besonderen Weisheit“ bezeichnete.
 
Maduro prangerte nicht nur die Angriffe gegen sein Land an, mit denen versucht wird, ein Bild von Unregierbarkeit und Chaos zu erzeugen, sondern betonte auch die Notwendigkeit, ein regionales Wirtschaftsmodell zu entwickeln, das einen Neuanfang ermögliche und Maßstab für das Wohlergehen Unseres Amerikas werde.
 
„Wir müssen unter uns ein Finanzprojekt entwickeln. Wir müssen den künftigen Generationen ein neues nachhaltiges Wirtschaftsmodell hinterlassen“, betonte er in seiner fast einstündigen Rede.
 
Die einzige Organisation, die dieses Ziel fördern könne, sei die ALBA, sagte der venezolanische Präsident, der sich der zuvor von seinem kubanischen Amtskollegen zum Ausdruck gebrachten Idee anschloss und sagte, dass es uns zukomme, „den Rucksack von Chávez und Fidel weiterzutragen“.
 
An anderer Stelle dankte Maduro im Namen seines Volkes für die Erklärung, die von beiden Regierungen verabschiedet wurde und in der die tiefe humanistische Überzeugung der ALBA und ihrer Rolle als avantgardistischer politischer Akteur hervorgehoben werden. Er betonte auch die Unterstützung der karibischen Insel für das Bruderland.
 
Auf der Veranstaltung sprachen auch ein kubanischer Arzt, der in Venezuela Dienste leistete, und eine junge Venezolanerin, die in der Lateinamerikanischen Medizinschule ausgebildet wurde. Die beiden sind das augenfälligste Beispiel für die Reichweite des Traumes von zwei Großen dieser Länder: Fidel und Chávez.

Quelle: 

Granma Internacional

Datum: 

15/12/2016