Nachrichten

Kuba priorisiert Entwicklung erneuerbarer Energien

Cuba beabsichtigt, mittels der vorrangigen Entwicklung erneuerbarer Energien die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen bei der Stromerzeugung zu reduzieren, da dies ein vielversprechender Weg zur Verringerung der Umweltverschmutzung und zur Förderung der Nachhaltigkeit der natürlichen Ressourcen ist.

Dies erklärte Alfredo Lopez, Minister für Energie und Bergbau, bei der Eröffnung der XII. Weltkonferenz für Windenergie und Ausstellung Erneuerbarer Energien, die vor wenigen Tagen im Palast der Konventionen im Beisein des Kommandanten der Revolution Ramiro Valdes Menendez, Mitglied des Politbüros und Vizepräsident des Staats- und des Ministerrates, stattfand.

 Er sagte, dass im Dezember letzten Jahres durch den Erlass einer Gesetzesverordnung eine Regierungskommission eingesetzt wurde, die für die Ausarbeitung einer Politik zur Förderung erneuerbarer Energien zuständig ist, was das Interesse der obersten Führung des Landes in dieser Frage deutlich macht.

  Wie der Minister erklärte, verfügt Kuba derzeit über 34.658 Anlagen, die verschiedene erneuerbare Energiequellen anwenden, unter denen 9.476 Sonnenkollektoren, vier experimentelle Windparks mit einer Gesamtleistung von 11,7 MW, 827 Biogasanlagen, 187 Wasserkraftwerke, 10.595 Solarheizungen, 9.343 Windmühlen, 79 Turbogeneratoren und 114 Kessel sind.

Unter den im Entstehen begriffenen Projekten zur schrittweisen Erweiterung der Nutzung alternativer Energiequellen erwähnte Lopez die Errichtung eines weiteren Windparks in Playa Herradura, Las Tunas, die bioelektrische Anlage der Zuckerfabrik Jesús Rabí in Calimete, Matanzas, sechs Industrieanlagen für die Stromerzeugung durch Biogas in der Schweinezucht, weitere einhundert in der Rinderzucht, eine Vergasungsanlage von Biomasse der Forstwirtschaft auf der Insel der Jugend, und die Herstellung und Montage von 1.423 Windmühlen und 6.532 Solarheizungen.

  Der Minister für Energie und Bergbau wies desweiteren darauf hin, dass Studien zu den notwendigen Investitionen ausgeführt werden, um in der heimischen Industrie die Komponenten und Teile zu produzieren, die die Anlagen für erneuerbare Energien benötigen.

KUBA STELLT SEINEN WINDATLAS VOR

Der Fertigstellung des Windatlas Kubas in seiner ersten Version bestätigt das hohe Potenzial des Landes, um die verstärkte Nutzung dieses Trägers erneuerbarer Energie zu fördern, der keine umweltbelastenden Abfälle produziert oder zur globalen Erderwärmung beiträgt.

   Eine solche Überlegung wurde von Alfredo Roque Rodriguez angestellt, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Zentrums für Athmospärenphysik des Instituts für Meteorologie, während seiner Präsentation dieses wissenschaftlichen Ergebnisses bei der Veranstaltung, die in Havanna etwa 500 Spezialisten aus fast vierzig Ländern zusammenführte.

Im Gespräch mit Granma sagte der Experte, dass der Atlas nicht nur Informationen über die Orte enthält, an denen es möglich ist, künftige Windparks zur Stromerzeugung aufzustellen, sondern auch die Orte, an denen man Windmühlen installieren kann, um Wasser für landwirtschaftliche oder häusliche Zwecke zu pumpen.

  Mithilfe der Agentur für Zusammenarbeit Kanadas, die die Überführung der geeigneten Wind-Messtechniken sowie anderer Mittel nach Kuba ermöglichte, die den Anforderungen am besten entsprachen, wurde dieses internationale Projekt von Forschern des Zentrums für Atmosphärenphysik, in Zusammenarbeit mit verschiedenen nationalen Institutionen und dem Unternehmen Environment Canada, selbst entwickelt.

Bis heute weisen die Nordküste der zentralen Ost-Region, vor allem von Camagüey bis Holguin, der südwestliche Teil von Pinar del Rio und der Süden der Ostregion die günstigsten Bedingungen zur Förderung der Entwicklung der Windenergie auf dem kubanischen Archipel auf.

  Die Messungen der Windgeschwindigkeiten wurden in Höhen von 10, 30, 50 und 100 Metern gemacht. Desweiteren konnten Aufzeichnungen über das Verhalten der meteorologischen Variablen in den letzten fünfzig Jahren hinzugezogen werden.

Quelle: 

Granma Internacional

Datum: 

15/06/2013