Ein logistisches Zentrum der Region für alle Länder von Nutzen
„Wir sind die Route, die den Kontinent und die Welt durch den Isthmus von Panama eint“, sagte der Präsident des Landes Juan Carlos Varela von der Schleuse Augua Clara in der Provinz Colón aus, wo die offizielle Eröffnung des ausgebauten Kanals stattfand.
Der Geschäftsführer der Panamakanal-Behörde Jorge Luis Quijano betonte, es sei das Ziel dieses Werks, Panama in das logistische Zentrum der Region zu verwandeln, das allen Ländern zugute komme.
Während der Zeremonie zur Eröffnung dieses bedeutsamen Werks begrüßte Präsident Varela den erstenVizepräsidenten des Staats- und des Ministerrats Miguel Díaz-Canel Bermúdez und dankte für die Anwesenheit Kubas bei einem so bedeutsamen Ereignis für die Region.
Die kubanische Delegation, zu der außerdem die stellvertretende Außenministerin Ana Teresita González Fraga und der kubanische Botschafter in Panama AntonioMiguel Pardo Sánchez gehören, ehrte den kubanischen Wissenschaftler Carlos J. Finlay auf der Plaza Francia im alten Teil von Panama City, wo zu Ehren dieses berühmten Mannes aus Camagüey eine Plakette angebracht ist.
„Die Entdeckung des Mikroorganismus, der das Gelbfieber überträgt, durch Dr. Carlos J. Finlay, hat nicht nur eine Epoche der Geschichte der Naturwissenschaft in der Welt geprägt, sondern ist gerade für Panama von besonderer Bedeutung. Ohne diese Entdeckung, die die Sanierung der tropischen Zonen möglich machte, wäre das große Werk des Panamakanals nicht ohne gewaltige Opfer an Menschenleben möglich gewesen. Das Volk und die Regierung Panamas sind dem berühmten kubanischen Wissenschafler dafür dankbar und werden ihn in ewiger Erinnerung behalten“, heißt es auf der Plakette.
An der Eröffnungsveranstaltung zum Ausbau des Panamakanals nahmen über 2000 Gäste aus 62 internationalen Delegationen teil, darunter einige Staatschefs wie Michelle Bachelet (Chile), Luis Guillermo Solís (Costa Rica), Danilo Medina (Dominikanische Republik), Juan Orlando Hernández (Honduras) und Horacio Cartes (Paraguay). Für Spanien nahm der zurückgetretene König Juan Carlos I. teil.
Den ausgebauten Kanal weihte das chinesische Schiff Cosco Shipping Panama ein, das als erstes durch die Schleuse Agua Clara einfuhr im Atlantik um nach Cocoli im Pazifik zu gelangen.
Das Schiff, ein Neopanamax von 48,25 Metern Breite, 299,98 Metern Länge und einer Transportkapazität von bis zu 9.400 Containern traf am Samstag, aus Griechenland kommend, in Panama ein und hat Südkorea als Endziel.
Der Ausbau ermöglicht in den ersten Monaten, bis sich das Personal der Panamakanal-Behörde an die neuen Manöver gewöhnt hat, die Durchfahrt von vier Schiffen täglich.
Panama setzte damit die Eröffnung eines Megaprojekts von 5,25 Milliarden Dollar um, mit dem es beabsichtigt, die Kapazität des 100jährigen Kanals zu verdoppeln, in der Hoffnung trotz der weltweit bestehenden Probleme beim Seetransport, eine größere wirtschaftliche Entwicklung zu erreichen.