China in den internationalen Agenturmeldungen
Bezüglich der Reflexion in CubaDebate unter dem Titel „China, die zukünftige Wirtschaftsgroßmacht“, die in unserer Presse am Montag, dem 30. März, veröffentlicht wurde, haben die meisten internationalen Agenturmeldungen nur das berichtet, was mit meiner Kritik von Bidens Erklärungen in Viña del Mar zusammenhängt. Nur EFE widmete dem Hauptthema des Artikels einige Zeilen im letzten Teil ihrer Meldung. Die wachsende Rolle von China in der Weltwirtschaft anzuerkennen, ist eine bittere Erfahrung für den Westen.
Die wichtigsten Presseorgane sprechen jedoch weiterhin über die aufstrebende Wirtschaftskraft von China. Gestern, am 29. März, ließ die Agentur DPA Folgendes verlauten: „China hat die Vereinigten Staaten mit seinem kühnen Vorschlag überrascht, den Dollar als internationale Hauptwährung durch eine neue ‘Superwährung’ ersetzen zu wollen.“ Weiter berichtet sie, dass China gegen die dominante Macht der Vereinigten Staaten im Weltfinanzsystem ankämpft; gibt die Meinung der chinesischen Zentralbank wieder, welche die Krise und ihre Folgen auf der ganzen Welt als Widerspiegelung der dem internationalen Währungssystem anhaftenden internen Schwäche und Risiken sieht, was ihr Land – mittels der neuen Reservewährung - verändern möchte. Zugunsten ihrer These erwähnt sie, dass der berühmte britische Wirtschaftswissenschaftler John Maynard Keynes schon in den 40er Jahren eine Weltwährung vorgeschlagen hatte.
Die Agentur weist in derselben Meldung darauf hin, dass „China einen Führungsposten im IWF anstrebt, einer Organisation, die bis jetzt von den Vereinigten Staaten beherrscht wurde und die, gemäß den Voraussagen der G-20, die nationalen Finanzwesen übernehmen soll“.
„Als größtes der Schwellenländer fordert China einen größeren Einfluss für die armen Länder, welche besonders von der Krise betroffen sind.“
Die Agentur wiederholt bei ihrer Argumentation die bekannte Tatsache, dass China mit insgesamt 740 Milliarden Dollar an US-Schatzscheinen der Hauptgläubiger der Vereinigten Staaten ist.
Es darf nicht außer Acht gelassen werden, dass Deutschland, wo sich die Zentrale der DPA befindet, aufgrund des ruinösen Einflusses der US-Wirtschaftspolitik auf Europa beunruhigt ist. Deutschland ist zum jetzigen Zeitpunkt dasjenige Industrieland, welches den höchsten Prozentsatz seines Bruttoinlandsprodukts exportiert. Die Wirtschaftskrise schadet ihm mehr als jedem anderen Land.
Die Weltöffentlichkeit hat die Pflicht und das Recht, mehr über die Wirtschaftsprobleme einer Krise zu erfahren, die heute alle Völker der Welt heimsucht.
Fidel Castro Ruz
30. März 2009
13:20 Uhr