Fidel sein und Fidel jetzt
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Die Feierlichkeit des Augenblicks wurde durchbrochen, und wie eine Welle, die immer stärker wird, verwandelte sich die Plaza de la Revolución allmählich in einen riesigen Chor mit nur einem einzigen Satz: „Ich bin Fidel¨. Es war Dienstag, der 29. November 2016, und die Menschen in Havanna, stellvertretend für ganz Kuba, hatten sich dort versammelt, um den unbesiegten Comandante zu ehren, der in die Unsterblichkeit aufgebrochen war.
Als wir einer nach dem anderen in den kollektiven Beifall einstimmten, wuchs die Ergriffenheit, und man wollte unbedingt deutlich machen, dass der Mann, der seine Stimme so oft von dieser Stelle aus erhoben hatte, gar nicht fortgegangen sei und sein Vermächtnis nicht für immer verloren gehen werde. Es war richtig und angebracht, den Satz an dieser Stelle zu sagen und von einem Ende der Insel zum anderen zu wiederholen, dass wir wie er sein würden, dass wir an seine Stelle treten würden. Aber haben wir wirklich verstanden, was das bedeutet?
Fidel, der darum bat und fast verfügte, nach seinem Tod keine Denkmäler zu seinen Ehren zu errichten und seinen Name nicht mit rhetorischem Bombast zu verwenden, hätte die Bedeutung dieses Ausrufs nur dann gerne akzeptiert, wenn diejenigen von uns, die ihn sich zu eigen gemacht haben, in der Praxis die Aufgabe, die ihnen zukommt, mit der gleichen Kraft, Siegeszuversicht und dem gleichen Pflichtbewusstsein erledigen, die er in all sein Tun legte..
Man kann nicht Fidel sein und angesichts dessen, was schlecht gemacht wird, abseits stehen oder einen Pakt mit der Apathie schließen. Man kann nicht Fidel sein und sich von den Dringlichkeiten des Volkes distanzieren, statt ihm aufmerksam zuzuhören und sich seinen täglichen Anstrengungen voranzukommen anzuschließen. Man kann nicht Fidel sein, wenn man in der Stunde der Pflicht auf die Seite geht, auf der das Leben leichter ist, und aus dieser individuellen Bequemlichkeit, aus purem Egoismus heraus, den Blick von den kollektiven Dringlichkeiten abwendet, in Zeiten, in denen uns die Solidarität rettet.
Wir könnten weder Fidel sein, wenn wir die Einheit zerstörten, die unser wichtigstes Gegenmittel gegen den ständigen Versuch ist und sein wird, uns zu vernichten oder wenn wir unsere Verteidigung gegen Feinde schwächen, die zwar ihr Gesicht oder ihre Methoden, aber niemals ihre annexionistischen oder neokolonialen Absichten ändern werden.
Um Fidel zu sein, muss man verstehen, dass der Einfallsreichtum und die Strategie, die ihn über alle Widrigkeiten und Einschränkungen siegen ließen, hier und jetzt dringend benötigt werden. Heute ist es Covid 19, später könnten es ein Wirbelsturm sein, die Auswirkungen der Dürre und sogar neue und grausamere Blockademaßnahmen mit weiteren Aggressionen aller Art. Wenn wir aber an unseren Überzeugung festhalten, so zu handeln wie er, können wir nie besiegt werden.
Wir haben viele Beispiele dafür, wie es möglich ist, dem symbolischen Eid treu zu bleiben, der mit der Aussage „Wir sind Fidel¨ verbunden ist. Man denke dabei nur an den grenzenlosen Einsatz der Führung des Landes, mit dem Präsidenten an der Spitze, bei jedem sich ergebenden Problem, an die Wissenschaftler, die niemals ruhen und rasten, an die Ausdauer und Opferbereitschaft der Ärzte, die nie aufgeben, an die sportlichen Erfolge, die uns mit Stolz erfüllen, an diejenigen, die produzieren und säen, und an die Tausende von jungen Menschen, die dort sind, wo sie am meisten gebraucht werden.
Diesen Satz werden wir immer wieder sagen müssen, und er wird die größte Ehrerbietung für den sein, der uns gezeigt hat, dass die einzige Option, die wir niemals in Betracht ziehen sollten, die Kapitulation ist.